Da mir im Moment die Kreativität für irgendwelche geistreichen Blogartikel fehlt (habe alles an Kreativität für die Weihnachtspredigten verbraten und brauche die letzten Reste für die Sonntagspredigt!), habe ich beschlossen, mich schonmal frühzeitig in den Urlaub zu verabschieden. Ich tue das mit dem wohl skurrilsten Aufdruck einer Shampooflasche, den das Helgoländer Unterland zu bieten hat. Oder genauer: die Drogerie auf dem Helgoländer Unterland.
Also, ich habe keine Ahnung, woran ich extrem erschöpftes Haar erkenne, finde es aber bemerkenswert, dass es eine Shampoomarke gibt, die sich dieser Spezies annimmt. Es gibt bestimmt dann bald auch den Welt-Extrem-Erschöpftes-Haar-Tag. Oder wir gründen die Deutsche Gesellschaft zur Rettung extrem erschöpfter Haare: DGzEEH. Nicht zu verwechseln mit der DGzRS!
Ich habe mein Haar jedenfalls nach dem anstrengenden Marsch über 184 Stufen zum Helgoländer Oberland gefragt, ob es sich jetzt extrem erschöpft fühlt. Habe aber keine Antwort bekommen. Mein Haar redet sehr selten mit mir. Eigentlich hat es noch nie mit mir geredet. Wie soll man da rausfinden, ob es extrem erschöpft genug für besagtes Shampoo ist?
Meine Beine fühlten sich dagegen sehr wohl extrem erschöpft, was sie durch heftiges Zittern auch kundgetan haben. Die sind da kommunikationsfreudiger als meine Haare. Aber für die Beine ist das Shampoo leider nicht gedacht. Obwohl: vielleicht hilft es ja doch, wenn man sie damit einreibt. Beine sind ja irgendwie auch nicht viel anders als Haare: sind beide mit Zellen umwickelt. Der einzige Unterschied: die Beine sind mit lebenden Zellen umwickelt und die Haare mit abgestorbenen. Aber Zellen sind Zellen, oder? Könnte also funktionieren. Allerdings sind meine Beine Gewohnheitstiere und werden mich in zehn kalten Wintern nicht den guten Franzbrantwein gegen Shampoo für extreme Erschöpfung eintauschen lassen. Außerdem hätte ich die 184 Stufen dann wieder runter gemusst - mit meinen Beinen, denn die kann ich ja schlecht oben lassen - um das Shampoo zu kaufen. Und dann wäre nur noch der Fahrstuhl infrage gekommen, um das Oberland erneut zu erreichen, denn die 184 Stufen hätten meine Beine kein zweites Mal mitgemacht.
Was mir gerade einfällt: Beine haben Muskeln. Deshalb können sie bei Überstrapazierung auch extrem erschöpft sein. Haare haben keine Muskeln. Wie zum Geier können Haare dann extrem erschöpft sein???!!! Haare haben doch keine Muskeln, oder ...? Sagt mir, dass Haare keine Muskeln haben, denn sonst hätte ich gerade zugegeben, dass ich in Bio nicht aufgepasst hab'!
Jedenfalls werde ich ab Montag meinen möglicherweise extrem erschöpften Haaren, meinen manchmal extrem erschöpften Beinen und meinem defitnitiv extrem erschöpften Gehirn eine Erholungspause gönnen. Ohne Shampoo für extrem erschöpfte Haare. Dafür aber mit Sauna, Kaminofen und vielen guten Büchern!
Eine extremste erholsamen Urlaub! Lass es dir gutgehen! Herzlichst Birgitta
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