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Es werden Posts vom November, 2016 angezeigt.

Snapchat und andere Gespenster

Seit ein paar Tagen ziert eine weitere App mein Handy - in Form eines Gespenstes. Ich habe nämlich endlich meiner Neugier nachgegeben und mich auf "Snapchat" eingelassen. Nun wird es wohl nicht mehr lange dauern, bis ich heillos überfordert bin mit den ganzen sozialen Netzwerkhochzeiten, auf denen ich inzwischen tanze: Facebook, Twitter, Instagram, WhatsApp, Facebook Messenger, Telegram Messenger und Blogger. Ich weiß jetzt gar nicht: Zählt die gute alte SMS noch dazu, oder nicht? Ich denke weder, dass Kirche das unbedingt unterlassen sollte, noch denke ich, dass Kirche das unbedingt mitmachen muss. Aber es sind schon schöne Hilfsmittel, wenn es um Verkündigung geht. Für mich auf meiner kleinen Insel mitten in der Nordsee sowieso! Jesus hat schließlich gesagt: "Geht nun hin zu allen Völkern und macht die Menschen zu meinen Jüngern und Jüngerinnen." (Matthäus 28, 19). Jesus hat NICHT gesagt: "Geht nur zu den Helgoländern", oder: "Geht aufs Unterland&qu

Das pastorale Erscheinungsbild

Warum machen sich die Leute bloß so viele Gedanken darüber, wie wir Pastorinnen und Pastoren aussehen? Wie ich darauf komme, dass die Leute sich über sowas Gedanken machen? Kann ich euch sagen: Vor der Andacht zum Martinsumzug wurde mir mitgeteilt: "Wir haben uns schon gefragt, was Sie heute wohl anhaben." (Aha.) Eigentlich hätte das doch heißen müssen: "Wir haben uns schon gefragt, was für tolle Laternen die Kinder in diesem Jahr wieder gebastelt haben" - oder so.  Also, ich für meinen Teil bin noch nie in eine Kirche geschneit, um dem Pastor oder der Pastorin als allererstes zu sagen: "Ich habe mich schon gefragt, was Sie heute wohl anhaben." Ist ja auch irgendwie ein bisschen distanzlos. Ich meine, was kommt als nächstes? Die "Schotten und Kilt" - Frage??? Jedenfalls war die Gruppe, die sich Gedanken über mein Martinstag-Outfit gemacht hatte, äußerst zufrieden mit meiner Kombination aus Einsatzschutzkleidung und Kollarhemd (Ich wollte ja nicht

Noch nicht ganz drin im Weltgeschehen

Jetzt bin ich zum Glück endlich im Weltgeschehen angekommen. Das war aber nicht den ganzen Morgen so. Als ich vorhin (noch halb im Tiefschlaf!) auf dem Weg zur Kirche war, um diese aufzuschließen, lief mir eines meiner Schäfchen über den Weg und fragte, was ich denn von dem Wahlergebnis halten würde. Ich antwortete: "Ach, das hat mich nicht wirklich überrascht." Ich muss jetzt an dieser Stelle anmerken, dass ich mit meinen noch nicht ganz aufgewachten Gedanken beim "Ofenstreit" unserer Insel war. Wir hatten am Sonntag nämlich einen Bürgerentscheid darüber, ob das Befeuern von Öfen verboten bleiben soll oder nicht. Das Ergebnis war knapp, mit nur 54% für die Öfen. Das war es, was mich nicht wirklich überrascht hatte. (Das war jetzt die Kurzfassung einer etwas komplizierteren Angelegenheit auf dieser unserer Insel.) So, nun wieder zurück zu meinem "Ach, das hat mich nicht wirklich überrascht." Daraufhin war nämlich mein Schäfchen ziemlich überrascht und sagt

Carcassonne vs Kettensäge

Um einen Ausgleich zu meiner arbeitsreichen und ziemlich pastoralen Woche zu schaffen, pelle ich mich derzeit mit Vorliebe in eine kuschelige Samtjacke plus Jogginghose ("homewear" heißt das heute) und stricke Socken, koche Birnen ein, backe Reformationsbrötchen, kritzel in meiner Bibel rum, höre klassische Musik, nähe Kissenbezüge aus alten Hemden, häkele Schals und drehe Hunderunden.  Am Abend vor meinem Pastorensonntag ziehe ich nicht mehr um die Häuser, durch die Kneipen oder in die Disco, um mich dort tänzerisch sowie alkoholkonsumtechnisch völlig zu verausgaben. Sowas habe ich früher mal gemacht (so vor drei Jahren etwa).  Der freie Tag ging dann so:  erste Hälfte - Rausch ausschlafen, zweite Hälfte - Kater loswerden.  Ich steh' nämlich nicht so auf Katzen, und auf die, die den Magen umdrehen und Kopfschmerzen machen schon gar nicht! Heute ist alles anders: Ich brüte als Ausgleich zum Pastorendasein über einer Partie "Carcassonne" (Wenigstens ist es kein S