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Es werden Posts vom Februar, 2015 angezeigt.

Aufstehen!

Der ist zwar geklaut und etwas abgewandelt, aber er passt heute einfach zu gut, um ihn nicht zu bringen: „Aufstehen, mein Mädchen!“, weckt die Mutter ihre Tochter, „du musst zur Kirche!“ Die zieht sich die Decke über den Kopf: „Ich mag dort nicht hin!“ „Aber warum denn nicht?“ „Der Gottesdienst dauert immer ewig lange, die Predigt langweilt alle und die anderen da meckern entweder mit mir rum oder ignorieren mich total!“ „Trotzdem“, meint die Mutter streng, „musst du zum Gottesdienst gehen!“ „Aber warum muss ich unbedingt, wenn ich doch nicht mag?“ „Weil du die Pastorin bist!“

Zeit totschlagen

Um 23:15 Uhr!!! Ich bin ja nur froh, dass wir pro Jahr bloß drei Mitternachtsgottesdienste feiern. Die Mitternachtsgottesdienste heißen nicht Mitternachtsgottesdienste, weil sie um Mitternacht anfangen. Die Mitternachtsgottesdienste heißen Mitternachtsgottesdienste, weil sie bis Mitternacht gehen ( mindestens, je nachdem, was Frau Pastorin so alles von der Kanzel aus zu erzählen hat ). Die Bezeichnung "Mitternachtsgottesdienst" finde ich richtig gut, denn das klingt nach "sehr, sehr spät", auch wenn der Mitternachtsgottesdienst nicht erst um Mitternacht anfängt. Eine Stunde vor Mitternacht ist schon spät genug. Weshalb ich so froh bin, dass so ein Mitternachtsgottesdienst bei uns nur dreimal im Jahr vorkommt: An Weihnachten, an Ostern und zum Jahrestag der Wiederfreigabe Helgolands.  Der Wiederfreigabe-Gottesdienst ist richtig heftig, denn der fängt sogar erst um 23.15 Uhr an! ( Christnacht und Osternacht sind dagegen voll früh: schon um 23.00 Uhr! ) Ich stehe dann

Der Frühling ist da!

Für mich ist heute Frühlingsanfang! Die Winterkirche ist nämlich vorbei. Nach Winter kommt ja bekanntlich Frühling. Und wenn die Winterkirche vorbei ist, dann fängt danach logischerweise die Frühlingskirche an. Also ist jetzt Frühling! Was der Kalender sagt, ist mir egal. Was die Meteorologen sagen, ist mir auch egal.  Vielleicht sollte ich noch erklärend hinzufügen, was Winterkirche bedeutet: Wir haben im Winter die Gottesdienste ins Gemeindehaus verlegt, um Heizkosten zu sparen. Wir waren der Meinung, dass es weniger kostet, den kleinen, schlecht isolierten Gemeindesaal zu heizen als die große, noch schlechter isolierte Kirche. Ab jetzt, also eigentlich ab morgen, werden die Gottesdienste wieder in der Kirche gefeiert. ( Früüüüüüüühliiiiiiiiiing!!! ) Und da freue ich mich schon drauf. Auch wenn ich immer wieder gerne betone, dass nicht das Gebäude die Kirche ausmacht, sondern die Menschen. Wir haben aber ein sehr schönes Gebäude. Ich finde sogar, dass wir die schönste Kirche der Welt

Wie soll ich das bloß durchhalten?

Ich will dieses Buch haben! Unbedingt! Aber ich kann nicht. Jedenfalls nicht bis Ostern. Keine Amazonbestellungen bis Ostern, das war ja der Fastenplan. Aber ich will doch unbedingt dieses Buch  haben! Bisher hat ja alles ganz gut geklappt. Ich hatte in der letzten Woche schon mehrere Anfälle von "Das will ich jetzt haben", habe aber immer noch im letzten Moment die Kurve gekriegt. Man kann bei Amazon ja alles auf einen Wunschzettel schreiben ;-)  Habe ich allerdings noch nicht gemacht, weil ich Angst habe, dass ich an Ostern nur noch mit zitterndem Finger auf den "bestellen" Button drücke, ohne vorher nachzusehen, was da eigentlich auf der Liste ist. Und vor allem: Wie viel! Und irgendwie wäre das ja auch Selbstbetrug. Außerdem fühle ich mich richtig gut dabei, wenn ich zu mir selber sagen kann: "Nein, das brauchst du jetzt nicht. Vielleicht brauchst du das auch überhaupt nicht. Du hast schon eine Woche durchgehalten. Weiter so!" Ich habe es inzwischen so

Verzettelt aber nicht verirrt

Also, ich verzettel mich ja gerne mal. Ziemlich oft sogar. Ich kann da irgendwie nicht aus meiner Haut. Eigentlich will ich nur die Betten frisch beziehen, aber dann fällt mir auf, dass der Nachttisch ziemlich staubig ist. Schwups, habe ich das Staubtuch in der Hand. Und wo ich sowieso schon dabei bin, kann ich auch gleich noch staubsaugen. Frische Blumen könnten auch mal wieder in die Vase. Aber dazu muss ich vorher noch bei Edeka vorbei. Und wenn ich schon bei Edeka bin, kann ich auch gleich den Wocheneinkauf erledigen. Auf der Einkaufsliste steht Waschmittel. Wo ich jetzt wieder Waschmittel habe, kann ich gleich noch die Waschmaschine anschmeißen. Die kann ja waschen, während ich meine Büroarbeit mache. Und das alles am Besten morgens zwischen 8 und 9 Uhr. Ist natürlich nicht zu schaffen, logisch. Und ich bin schon völlig fertig, bevor der Tag überhaupt richtig angefangen hat.  Außerdem habe ich ja auch noch Arbeit. Da kann ich das mit dem Verzetteln auch sehr gut. Erstmal Post erle

Ein Engel stoppt den Film

Heute kam ich mir vor wie in einem Film, der auf Vorspulen gestellt ist. Alles viel zu viel und viel zu schnell.  Das Telefon klingelt Sturm, so dass ich kaum in der Lage bin, meine eigenen Anrufe zu tätigen. Die Leute geben sich die Klinke in die Hand. Nebenbei Emails beantworten. Plakate ausdrucken. Lieder aussuchen. Gottesdienstabläufe ausdrucken. Konfirmandenunterricht muss vorbereitet werden. Schnell ein Stück Toast zwischen die Zähne. Einen Anrufer abwürgen, weil die nächste Besprechung ansteht. Mist, der Hund muss noch raus. Jetzt aber schnell zum nächsten Termin. Und dann plötzlich alles auf Stopp: "Mit dem Engel haben Sie mir eine richtige Freude gemacht!" Einfach so, ganz nebenbei, fliegt mir dieser Satz um die Ohren. Und bringt alles zum Stehen. Termine heute? Egal! Stressige Woche? Egal! Ich habe jemandem mit einer kleinen Geste eine Freude gemacht. Und dieser Jemand hat es geschafft, mit seiner Freude für mich die Zeit anzuhalten. Wenn auch nur für einen Moment.

Ich kann den Braten riechen!

Immer noch! Kann ich den Braten riechen! Gestern fand ich es noch ganz lecker, aber heute nicht mehr. Irgendwann muss man den Braten auch nicht mehr riechen können, finde ich. Es geht um den Braten aus dem Seenotretter-Kochbuch. Die letzten Tage standen ganz im Zeichen der Seenotretter, weil ich mich ja auf den Gedenkgottesdienst für die Besatzung des Seenotkreuzers Adolph Bermpohl vorbereitet habe. Es war übrigens ein sehr schöner Gottesdienst heute mit reger Beteiligung!  Jedenfalls fand ich es angemessen, dass es am Vorabend des Gedenkens ein Gericht aus dem Seenotretter-Kochbuch gibt: Huhn auf Dose. Den Vogel dazu hatte ich beim Mau-Mau Turnier der Feuerwehr gewonnen. Naja, eigentlich getauscht mit jemandem, der genug eigene Hühner hat. Aber egal. Eine Dose Cola stand auch schon bereit. Leergetrunken natürlich, denn die sollte mit einer Tasse Rotwein, Knoblauchzehenstückchen, Pfeffer und Salz gefüllt werden. Das Huhn wurde von außen noch gewürzt und dann über die Dose gestülpt. Lei

Das "H"-Wort

Ich bin ja so stolz auf uns. Auf Herrn K., auf die GottesdienstbesucherInnen und auf mich selbst. Wir haben es tatsächlich alle geschaft, einen ganzen Gottesdienst durchzufeiern, ohne dass das "H"-Wort auftauchte. Na gut, zu Beginn musste ich es leider doch in den Mund nehmen. Um zu erklären, warum es im Gottesdienst nicht vorkommt, nämlich. Das " H"-Wort  kommt aus dem Hebräischen und heißt übersetzt soviel wie "Lobt Gott!" Da aber Passionszeit ist, leidet Gott und wird nicht gelobt. ( Passion = Leiden; in der Passionszeit denken wir an das Leiden Christi vor seinem Tod; da will auch wirklich keiner in überschwengliche  "H"-Wort-Rufe ausbrechen ) Welches Wort das ist, wollt ihr wissen? Ich gebe euch einen Tipp: Es ist ein Wort, dass mit "H" anfängt und mit "alleluja" aufhört ;-) Dieses Wort wird ab Aschermittwoch weggesprerrt und darf erst an Ostern wieder raus. Damit man auch wirklich merkt, dass Passionszeit ist. Aber es is

Unterschiedliche Wahrnehmung

Achtung! Achtung! Im Amtszimmer der Pastorin wurde ein Gartenzwerg mit angeblich nacktem Po gesichtet! Da dies gegen jegliche Pastoratsetikette verstoßen würde, bittet die Kirchengemeinde um Mithilfe bei der Aufklärung des Falls.   Nach Aussage der Pastorin verhält sich der Sachverhalt folgendermaßen: Sie habe den Gartenzwerg bei einer Julklappfeier der Freiwilligen Feuerwehr Helgoland erstanden. Ihr sei gar nicht in den Sinn gekommen, dass der Gartenzwerg ein nacktes Hinterteil zur Schau stelle, weshalb sie ihn ohne weiteres Nachdenken auf der Fensterbank ihres Amtszimmers positionierte. Besucher des Amtszimmers behaupten jedoch, dass besagter Gartenzwerg sehr wohl einen nackten Po hätte, was beim Betreten des Amtszimmers jedes Mal zu Irritationen führen würde.  Bei einer weiteren Befragung der Pastorin gab diese zu Protokoll, dass der Gartenzwerg ein angelnder Gartenzwerg sei und zu diesem Zweck Wattstiefel trage. Eine Angel, die diese Aussage belegen könnte, ist nicht mehr vorhanden

Da hilft kein Antistressball mehr

Der Antistressball fällt mir ständig aus der Hand und landet auf dem Fußboden. Selbst meine Motorik ist inzwischen fehlgesteuert - und mein Hirn sowieso kurz davor, offline zu gehen.  Ich jongliere schon den ganze Tag mit zu tätigenden Bestellungen ( NICHT MEINE Bestelleungen! Die sind für die Kirche!) , Telefonaten, Dienstbesprechung, anstehenden Veranstaltungen wie die heutige Taizé Andacht, den Diavortrag zum Seniorenkaffee morgen, Sonntagsgottesdienst, Gedenkgottesdienst am Montag, Weltgebetstag, Gedenkgottesdienst zur Wiederfreigabe Helgolands und den Befindlichkeiten aller beteiligten Personen, zu denen ich mich aber jetzt nicht weiter äußern will. Es reicht wohl, zu sagen, dass alle gestresst sind. Selbst Herr K. ist gestresst. Ist ja auch kein Wunder bei dem, was hier im Moment los ist. Obwohl er doch heute schon wieder ein Paket gekriegt hat. Das sollte ihn eigentlich aufmuntern. ( Ob da ein Antistressball drin war? ) Ich habe kein Paket gekriegt. Wie gemein! Aber einen Antist

Der Mittelgang ist heute rechts

Ich dachte, ich seh' nicht richtig, als ich heute zum offenen Singen den Saal unseres Gemeindehauses betrat. Die Stühle stehen anders! Die Stühle stehen nicht so wie sie sollen! Und dabei hängt doch extra an der Saaltür ein Zettel, auf dem genau beschrieben ist, wie die Stühle stehen sollen. Muss ja alles geregelt sein, wenn so viele Gruppen den Saal nutzen. Jaja, ich weiß: Ich bin ein Erbsenzähler. Aber wenn ich nicht jeden Sonntagmorgen vor dem Gottesdienst das Stühlerücken anfangen will, dann muss das so sein. Ich komme also in den Saal und frage mich: Was ist denn das??? Wieso stehen die Stühle nicht auf Lücke?  Wo ist der Mittelgang?   Wozu habe ich eigentlich den Zettel an die Tür gehängt? Hm, der Mittelgang ist heute also rechts. Ich war schon am Überlegen, wen ich dafür zusammenstauchen könnte. War gestern nicht Chorprobe?! Dann fiel mir wieder das Motto der diesjährigen Passionszeit ein: "7 Wochen ohne runtermachen". Und da auch mich der Fastenkalender mit diesem

7 Wochen ohne Amazon!?

Also, wenn ich morgen total übermüdet in meinem Bürostuhl hänge, dann liegt es daran, dass ich heute noch einem nächtlichen Kaufrausch zum Opfer gefallen bin. Morgen ist Aschermittwoch. Am Aschermittwoch beginnt die Passionszeit. Und in der Passionszeit wird gefastet! Die meisten, die sich dieser Tortour von Aschermittwoch bis Ostern unterziehen, verzichten auf Alkohol, Süßigkeiten, Zigaretten und Ähnliches. Dann gibt es auch die, die 7 Wochen aufs Fernsehen verzichten. Ich habe auch schon gesehen, dass Leute 7 Wochen ohne Facebook durchgehalten haben. Für mich ist das alles nichts. Süßigkeiten wären für mich keine wirkliche Herausforderung, da ich eh kaum nasche. Alkohol trinke ich inzwischen auch fast keinen mehr. Zum Fernsehen habe ich fast nie Zeit. Facebook aufgeben kann ich nicht, denn ich lese keine Tageszeitung. Und der Tabakindustrie meine Unterstützung zu versagen, bringe ich nicht übers Herz. Aber es gibt ja auch die Möglichkeit "7 Wochen mit" zu machen anstatt &qu

Mein heutiger Beitrag zum Weltgeschehen ...

... sieht so aus: Okay,  heute Abend geh' ich nochmal üben, wie man Feuer ausmacht. Aber das war's dann auch schon.

Je suis chrétienne!

Heute ist der Karnevalsumzug in Braunschweig abgesagt worden, gestern war es der Anschlag in Kopenhagen, davor der Anschlag in Paris. Ständig hört, sieht und liest man über den Terror der Islamisten. Da bin ich heute echt nicht in der Stimmung, nette Geschichten aus dem Helgoländer Pastorat zu erzählen. Dafür mache ich mir gerade ganz, ganz viele Gedanken, wälze Fragen in meinem Kopf herum und versuche, Antworten zu finden. Ich habe deshalb heute morgen um halb zehn auch schon meine Predigt kurzerhand über den Haufen geschmissen. Und habe mir die Seele aus dem Leib gepredigt. (Naja, die Seele ist noch zum Glück noch da, aber ich habe alles gegeben): Zum Thema "Meinungsfreiheit", zum Thema "Liebe", zum Thema "Wie gehen wir Menschen miteinander um?", zum Thema "Was lebt Jesus uns vor?" Und dabei geistern da immer noch mehr große Fragen als Antworten in meinem kleinen Kopf rum. Ich habe am Freitag die Sendung "Mainz bleibt Mainz, wie es singt u

Es klingelt ...

... an der Wohnungstür. Als ich die Tür aufmache, ist die Person schon fast wieder durch den Pastoratseingang nach draußen verschwunden. Ich schwöre: Dieses Mal habe ich nicht so lange gebraucht, um die Tür aufzumachen, wie beim letzte Mal!!! Hatte sogar noch die Teppichbürste in der Hand, weil ich gerade dabei war, den Teppich von Jessies Fell-Ausfällen zu befreien. Jedenfalls bemerkt er ( ein Herr mit Wollmütze ), dass doch jemand da ist und dreht sich um. Er (vorwurfsvoll): Die Klingel draußen geht nicht. Ich (total entspannt): Nö, die geht nicht. Einer meiner Vorgänger hat die Klingel zur Dienstwohnung sabotiert, von wegen der Privatsphäre und so. Ist ja auch blöd, wenn die Kinder aus dem Mittagsschlaf gerissen werden oder die Bewohner des Hauses noch nicht angezogen oder schon bettfertig sind. Jedenfalls bin ich nie dazu gekommen sie zu reparieren. Muss ja auch nicht sein, denn drinnen an der Wohnungstür gibt es noch eine Klingel und die funktioniert ( wie der Herr in Wollmütze he

Der pastorale Karnevalshut

In Ermangelung einer roten Nase gibt es heute den hier:

Im Nebel ruhet noch die (Helgoland-) Welt ...

Oder besser gesagt: mal wieder! Fragt sich jetzt bloß, wie lange die Welt noch im Nebel ruht. Auch der Leuchtturm ist an. Der ist immer dann an, wenn die Helgolandwelt im Nebel ruht, bzw. wenn die Sicht schlecht ist. Und das ist sie ja bei Nebel. Wenn die Sicht schlecht ist, fliegen die Flieger nicht. Denn die Flieger fliegen auf Sicht. Da nützt auch der Leuchtturm nix. Im Prinzip stört mich das nicht weiter. Ich bin ja nicht diejenige, die sich mit genervten Fluggästen rumschlagen muss ( Ihr da drüben auf der Düne habt mein volles Mitgefühl! ) Mich stört das jedenfalls dann nicht, wenn ich selbst nicht von der Insel weg oder auf die Insel rauf will. Mich stört der Nebel allerdings ganz gewaltig, wenn ich sehnlichst auf die Orgelvertretung warte, die am Sonntag den Gottesdienst musikalisch begleiten soll. Und ich glaube, die Orgelvertretung stört der Nebel auch ganz gewaltig. Ich kenne das ja aus eigener Erfahrung: Da hängt man stundenlang auf dem Flugplatz rum und wartet und wartet. D

Schafe sind doof!

Das ist jetzt schon das zweite Mal, dass ich wegen dieser doofen Schafe nicht rechtzeitig im Büro war. Das sind ganz gemeine Viecher! Die haben es auf mich abgesehen! Die versuchen, meinen mühsam zusammengebastelten Terminplan durcheinander zu bringen! Das machen die doch mit Absicht! Neulich hatte sich ein Schaf im Drahtzaun am Klippenrandweg verfangen. Sowas bemerke ich natürlich immer dann, wenn ich auf meiner morgendlichen Hunderunde unterwegs und sowieso schon viel zu spät dran bin. Hilfe musste her. Also sollte erstmal der nette Herr kontaktiert werden, der hier für die Pflege der Schafe zuständig ist. Dazu musste ich zum Telefonieren wieder nach Hause zurück, denn ich hatte mein Handy nicht mit. Bin dann pflichtschuldigst wieder an den Unglücksort, damit der nette Herr auch die Stelle finden konnte, wo das arme Tier feststeckte. Natürlich musste deshalb das Kirchenbüro erstmal geschlossen bleiben. Der nette Herr kam aber nicht. Und ich saß da am Klippenrandweg und versuchte, Frä

Back to the Steinzeit?

Keine Ahnung, in was für einer Phase ich mich jetzt gerade wieder befinde, aber irgendwie bewege ich mich in der Zeit rückwärts. Ich ziehe es doch tatsächlich vor, mit der Hand zu schreiben. Stellt euch das mal vor! Im Zeitalter von Handy, Skype und Email sitze ich wirklich da und schreibe mit der Hand. Postkarten. Briefe auch. Ich komme darauf, weil heute Mittwoch ist. Mittwochs schreibe ich immer eine Postkarte an meine Eltern. Mit einem irischen Segenswunsch drauf. Angefangen hatte das Ganze mit der Beschwerde meiner Eltern ( die auf dem Festland leben, also gaaaaaaanz weit weg! ), dass ich mich so selten melde. Geplagt von einem furchtbar schelchten Gewissen und überfallen von einem heftigen Kaufrausch habe ich mir schon im letzten Jahr einen Wochenkalender in Postkartenformat mit irischen Segenswünschen zugelegt. Mit der Absicht, im Neuen Jahr jede Woche eine Postkarte an meine Eltern zu schreiben. Gute Vorsätze für's Neue Jahr sind ja immer gut! Ich fand die handgeschriebene

Nicht bibelfest und schlecht gekleidet

Wenn ich auf dem Festland unterwegs bin, fahre ich öfter mal mit dem Taxi. Das hängt zum Einen mit der nicht vorhandenen Anbindung des Flugplatzes in Österdeichstrich an die öffentlichen Verkehrsmittel in Dithmarschen zusammen. Zum Anderen ist die Nichtvereinbarkeit des Fahrplanes der Bahn mit dem Flugplan der OFD (Ostfriesischer Flugdienst) daran schuld. Aber so habe ich des Öfteren die Gelegenheit, mich ausgiebig mit Taxifahrern und Taxifahrerinnen zu unterhalten. ( Manchmal will ich das gar nicht, aber das interessiert hier ja sowieso keinen - schon gar nicht die Taxifahrer. ) Und oft genug genieße ich es auch. Meistens kommt dann früher oder später raus, dass ich nicht auf Helgoland Urlaub mache, sondern da wohne. Die nächste Frage ist dann unweigerlich die nach meinem Beruf. Der Taxifahrer, der mich heute zu meinem Termin brachte, geriet daraufhin in totale Verzückung. Was mich wiederum total irritierte. Die erste Reaktion auf meinen Beruf ist fast immer der Satz: Ich bin schon lä

Pastorensonntag

So entspannend, wie ich es mir wünsche, ist mein Pastorensonntag leider nicht. Das erste Hindernis liegt schon darin, dass ich im Müll-Bezirk "Oberland 1" wohne. Montag ist einer der beiden Tage, an denen im Bezirk "Oberland 1" der Müll abgefahren wird - ab 7.00 Uhr. Ausschlafen? Denkste! Den Müll am Sonntag Abend schon rausstellen? Nix da! Wir wollen doch nicht, dass die Feriengäste sich durch den Anblick hässlicher Müllsäcke auf unserer schönen Insel gestört fühlen. Also versuchen wir natürlich alle, die Zeiten, in denen der Müll unsere hübschen Straßen verunstaltet, so kurz wie möglich zu halten. Der Zweite Grund sind die Möwen, die hier mit einer Wahnsinnsbegeisterung unsere Müllsäcke attackieren und alles zerpflücken, was sie in den Schnabel bekommen. Katzen können das auch gut -zwar ohne Schnabel, aber dafür mit Krallen. Ganz gemeine Geschütze werden da aufgefahren, ich sag's euch! Da Möwen und Katzen auch nie auszuschlafen scheinen, empfielt es sich übrig