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Es werden Posts vom 2015 angezeigt.

Lucky wird noch berühmter

Erinnert sich noch jemand an Lucky? Das war der kleine Jack-Russel Terrier, der hier von der Klippe geweht wurde. Ich habe am  30.12.2013 darüber berichtet unter dem Titel "Notfallseelsorge der besonderen Art". Jetzt gibt es die Geschichte auch als Kinderbuch. Lucky heißt darin zwar Otto, meine Jessie sieht sich nicht so wirklich ähnlich, und es gibt noch ein paar andere Dinge, die der künstlerischen Freiheit zum Opfer gefallen sind,  aber ansonsten passt das schon. Jedenfalls hatte ich heute ein Exemplar des Buches in der Post und habe mich riesig gefreut. Das Buch ist, wie ich finde, richtig gut gelungen. Total süüüüüüüüüüüüüüüüß! Tja, und die Helgoländer Feuerwehr landet mit ihren Rettungsaktionen nicht mehr nur im Fernsehen sondern jetzt auch in Kinderbüchern. Wir cool :-D Vielen Dank an die Autorin Christine Gerlach für dieses nette Weihnachtsgeschenk!

Engel gut, alles gut

Mein Tannenbaum hat es tatsäch noch rechtzeitig auf die Insel geschafft, ich habe genügend Engel gebastelt (25: 24 für die Tage im Advent und einen für Weihnachten) und irgendwie blieb bei dem, was Pastorin vor Weihnachten alles zu tun hat, noch Zeit, um den Baum zu schmücken. Wie ich das hingekriegt habe, weiß ich nicht, aber es hat geklappt. Super! Denn dann kann ich morgen ganz entspannt auf Strohballensuche gehen und zig Bettlaken bügeln - für's Krippenspiel natürlich, nicht für die Weihnachtsdeko im Patsorat ;-)

Ein kleiner Hinweis am Rande

Was man einer Pastorin eine Woche vor Heiligabend auf gar keinen Fall zumuten sollte, weil sonst die Gefahr einer Zwangseinweisung noch vor dem ersten Weihnachtsgottesdienst besteht: - Das Ausfindigmachen rausgesprungener Sicherungen    (besonders ohne Taschenlampe im dunklen Gemeindehauskeller!) - Den Gang zum Zoll (der sich auf dem UNTERLAND befindet!), um Sendungen abzuholen - Das Ablesen von Zählerständen - Das Regeln von Unklarheiten bei Nebenkostenabrechnungen -  Die Klärung, ob der bestellte Tannenbaum auch wirklich bestellt wurde    (spätestens hier liegen die Nerven schon blank, aber einmal kommt vor Heiligabend ja noch Fracht) - und damit verbunden: Sturm (dann kommt nämlich keine Fracht mehr)! - Das Zurverfügungstellen von Bastelanleitungen für Engel - Das Bezahlen von Geldern nach einem Spendenlauf - Das Aushängen von Veranstaltungsplakaten - Das Auftreiben von Krippenspielkostümen - Das Erledigen von Bürokram - und damit verbunden: den Weg zum Briefkasten - Das Hinterherte

Gefilzte Ökumene

So, und hier ist das protestantische Schaf, das an Weihnachten die katholische Weihnachtskrippe zieren wird. Auch wenn es zwischendurch mehr nach einer Kreuzung aus Kegelrobbe und Kuh aussah,  ist es am Ende doch zu einem echten ökumenischen Botschafterschaf zurechtgefilzt worden. Ein Schild mit der Aufschrift "Ich bin dagegen!" (von wegen protestantisch und so)  haben wir uns verkniffen.  Außerdem: Ein Schaf mit einem Schild, auf dem steht "I ch bin dagegen!" sieht in jeder Weihnachtskrippe blöd aus, nicht nur in einer katholischen. Ich  habe jedenfalls trotz zerpiekter Finger ein neues Hobby: Trockenfilzen! (Beim Trockenfilzen wird Wolle so lange mit Nadeln gepiekt, bis sie vor lauter Frust ganz filzig wird. Naja, und ich habe, dusselig wie ich nun mal bin, nicht nur die Wolle gepiekt sondern auch meine Finger.) Hm, vielleicht bekommt der Pastoratstannenbaum im nächsten Jahr lauter Filzschafe anstatt Gesangbuchengel. Dann muss ich allerdings jetzt schon mit der Sc

Reif für den Therapeuten?

Ich wurde gerade gefragt, ob ich mir eigentlich selber zuhöre. Dabei hatte ich nur gesagt: "Ich habe keine Lust, einen Engel zu basteln. Aber ich muss heute noch einen Engel basteln, sonst muss ich morgen zwei Engel basteln und das kann ich nicht, weil ich morgen Schafe basteln muss." Naja, und darauf kam die Frage: "Hörst du dir eigentlich selber zu?" Eigentlich kam davor noch eine andere Frage: "Und was sagt dein Therapeut dazu?" Nix sagt mein Therapeut dazu! Hab' ja gar keinen Therapeuten. Brauch' auch keinen, denn im Moment tickt in meinem Kopf noch alles genau so, wie es soll. Ich finde es absolut logisch, nachvollziehbar und verständlich, dass ich heute noch einen Engel basteln muss, damit es morgen nicht gleich zwei sind. Ich habe mir nämlich vorgenommen, meinen Weihnachtsbaum in diesem Jahr mit selbstgebastelten Engeln zu bestücken. Ich tue das nicht, weil mir während der Adventszeit sonst langweilig wäre. Die noch anstehenden Weihnachtspre

Fanpost

Na, das ist doch mal eine originielle Art der Adressierung! Ich habe tatsächlich herzlich gelacht, als ich diesen Brief heute zwischen der übrigen Post vorfand. Gelacht habe ich allerdings nicht mehr, als ich die in dem Umschlag befindliche Karte las. Der Inhalt dieser Karte hat mich eher traurig gemacht, besonders weil ich mal wieder nicht in der Lage war zu helfen - wie so oft. Jemand hatte mich und meine Quietscheenten im Fernsehen gesehen und wollte wissen, wo ich denn die Krippen-Enten erstanden habe. Dieser Jemand wollte ein Kind beschenken, das in diesem Jahr beide Elternteile verloren hat. Die Hoffnung war, mit den Krippen-Enten ein Lächeln auf ein sonst so trauriges Gesicht zu zaubern. Meine Enten waren ja ein Geschenk und stammen aus den USA, aber ich konnte mich erinnern, dass ich mal welche bei einem Internetanbieter bestellt hatte, um sie selber zu verschenken. Leider musste ich feststellen, dass es dort diese Entchen nicht mehr gibt. Ich habe Stunden im Internet rumgesurf

Barmherzigkeit

Dieses Gebet der Heiligen Schwester Faustina war heute in meinem Adventskalender: "O Herr, ich möchte mich ganz in Deine Barmherzigkeit umwandeln und ein lebendiges Abbild von Dir sein. (...) Hilf mir, o Herr, dass meine Augen barmherzig sind, damit ich niemals nach äußerem Anschein verdächtige und richte, sondern das wahrnehme, was in den Seelen meiner Nächsten schön ist und komme ihnen zu Hilfe.  Hilf mir, dass mein Gehör barmherzig ist, damit ich mich zu den Bedürfnissen meiner Nächsten neige, damit meine Ohren nicht gleichgültig für Leid und Klage der Nächsten bleiben.  Hilf mir, Herr, dass meine Zunge barmherzig ist, damit ich niemals abfällig über meine Nächsten rede, sondern für jeden ein Wort des Trostes und der Vergebung habe.  Hilf mir, Herr, dass meine Hände barmherzig und voll guter Taten sind, damit ich meinem Nächsten nur Gutes tue und schwierigere, mühevollere Arbeit auf mich nehme.  Hilf mir, dass meine Füße barmherzig sind, damit ich meinen Nächsten immer zu Hilfe

Fernsehauftritt

Der Lippenstift macht gelbe Zähne! Das Outfit ist voll daneben! Die Falten im Gesicht waren gestern noch nicht da! Die Stimme hört sich gar nicht an wie meine! Und überhaupt: Wer hat mir da bloß dieses dämliche Kissen in den Rücken geknautscht?!  Das waren die Dinge, die mir beim nachträglichen Betrachten meines Fernsehauftritts durch den Kopf gingen. Der einzige, der von meinen Klamotten beeindruckt war, war der Moderator. Der  konnte sich nämlich gar nicht darüber einkriegen, dass es GRÜNE(!) Kollarhemden gibt. Naja, schwarz durfte ich ja auch nicht tragen, weil es sonst technische Probleme gegeben hätte oder die Kamera explodiert wäre oder was weiß ich. Das stimmt tatsächlich! Man hatte mich vorab via Email instruiert, dass ich bitte weder schwarze noch weiße noch gemusterte Kleidung tragen möge. Die hatten auch echt Probleme mit meinem weißen Krageneinsatz und mussten eine Menge an der Kamera rumjustieren, damit der weiße Einsatz später im Fernsehen nicht schwarz aussieht. Tut mir

Welche Jahreszeit?

Mein Garten denkt, es ist Frühling! Wir haben angenehme 15 Grad, Geranien und Rosen blühen wie doof, und überall sprießen frische grüne Triebe. Da kam ich mir fast blöd vor, als ich vorhin Tannengrün geholt habe, um meine Blumentöpfe damit zu bestücken. Ich meine, mal ehrlich: Steht da bald der erste Advent vor der Tür, oder was?! Die Natur scheint das jedenfalls nicht zu wissen. Wenn jetzt noch die Sonne scheinen würde, könnte ich es mir nochmal im Strandkorb gemütlich machen. Aber der muss heute wirklich noch in sein Winterquartier, denn es ist Sturm angesagt. Ab Windstärke 9 haut es ihn nämlich regelmäßig um, und da ich nächstes Frühjahr kein Kleinholz als Sitzgelegenheit haben will, muss ich mich wohl oder übel für den Winter von ihm trennen. Bloß: Welcher Winter??? Die Rosen habe ich vorhin noch aus meinem eigenen Garten geklaut. Bevor die Grünkohlfahrer es tun. Ach nein, die nehmen ja nicht mit, sondern lassen da: Bierdosen und Weinflaschen - leer natürlich! Aber eigentlich hat d

Kirchputz

Also, ich bin ja der Meinung, wir führen den Ablasshandel wieder ein! Zumindest hier auf Helgoland! Dann kann ich allen Leuten Geld dafür abknöpfen, dass Gott ihnen ihre Sünden vergibt und mit diesem Geld kann ich dann unserer Küsterin mehr Küsterstunden bezahlen. Oder einen Hausmeister einstellen. Oder beides, denn hier wird ja immer sowas von gesündigt, dass da schon ordentlich Kohle zusammenkommen dürfte. Woher diese total anti-lutherischen Gedanken kommen? Vom Kirchputz! Unser Kirchengemeinderat hatte sich heute zum Kirchputz verabredet, um unsere Küsterin ein wenig zu entlasten. Wundersamerweise ist unser Kirchengemeinderat allerdings über Nacht auf zwei Leute zusammengeschrumpft. Jedenfalls waren Frau C. und ich die einzigen, die heute verabredungsgemäß zum Kirchputz angetreten sind. So eine Kirche sieht auf einmal viiiiiiiiel größer aus, wenn man nur zu zweit ist, um sie sauberzumachen, das kann ich euch sagen! Ich wollte ja schon aufgeben und einen neuen Kirchputztermin anberau

Lieder stecken

Ich habe mich heute selbst zum Küsterdienst verdonnert, denn meine Küsterin hat Urlaub. Eigentlich wäre ich ja dafür, dass hier überhaupt niemand Urlaub nimmt, egal ob es sich nun um haupt- oder ehrenamtliche gute Geister handelt. Ich brauch' euch doch! Das gibt hier immer Chaos, wenn eine/r von euch im Urlaub ist!!! Jedenfalls bin ich Samstags in der Regel mit Kirche aufschließen dran, zumindest dann, wenn Herr K. nicht vor Ort ist. Herr K. ist nämlich immer sehr fleißig und geht morgens schon Orgel üben. Oder Brötchen holen. Und dann schließt er auch gleich die Kirche auf, damit Frau Pastorin sich ein bisschen länger ihrem Schönheitsschlaf widmen kann. Das finde ich total nett von Herrn K.! Herr K. ist aber leider noch nicht auf der Insel, weil gestern kein Flieger flog. Heute morgen flog auch kein Flieger. (Ich finde, Nebel sollte wirklich abgeschafft werden!) Also kommt er heute mittag mit dem Schiff. Da muss die Kirche aber schon auf sein. Da ich also heute morgen ohnehin in d

Weihnachtshände

"Ich hab' jetzt Weihnachtshände", sagte heute Morgen eines der Kindergartenkinder nach unserer  Generalprobe für den Erntedankgottesdienst. Ja, am Sonntag ist Erntedank. Aber der kommende Sonntag ist auch der erste Sonntag im Monat und das bedeutet, dass es im Gottesdienst einen Heilungssegen gibt. Den lassen wir doch nicht ausfallen, bloß weil Erntedank ist!  Für die Kinder ist der Heilungssegen im Gottesdienst total neu. Die kennen das noch nicht. Und da die Kiddies am Sonntag nicht nur zusehen sollen, sondern auch mitmachen, musste das logischerweise geübt werden, damit sie wissen, was da auf sie zukommt. Ich habe ihnen also erklärt, warum wir das überhaupt machen und wie das Ganze abläuft. Ich habe auch nicht versäumt zu erwähnen, wie toll das Salböl riecht: ein bisschen wie Weihnachten, weil da Zimt und Myrrhe mit drin ist. Irgendwie muss man Kinder ja ködern, wenn sie sich auf etwas Unbekanntes einlassen sollen. Weihnachten kommt da immer gut ;-) Dann haben sie sich

Pflichtbewusste Bürger

Es ist doch schön, dass es pflichtbewusste Bürger gibt, denen das Wohl der Pastorin und der Kirchengemeinde so am Herzen liegen. So machte mich denn dankenswerterweise ein unbekannter Helfer in der Not via Nachricht auf dem Anrufbeantworter darauf aufmerksam, dass es unsere Pflicht ist, das Laub um das Pastorat und um den Friedhof zu entfernen, weil wir sonst Ärger mit dem Ordnungsamt bekommen. Da habe ich ja echt nochmal Glück gehabt, dass mich da jemand so nett informiert, denn das Schreiben mit den Fristen für Laubentfernung muss ich irgendwo untergemüllt haben. Passiert schonmal bei dem Stapel Post, der sich während eines Urlaubs so ansammelt, seufz. Leider hat mich die wohlgemeinte Nachricht zu spät erreicht. Sonst hätte ich selbstverständlich das Beerdigungsgespräch verschoben und mich sofort an die Arbeit gemacht. Ich werde das mit der Laubentfernung auch erst auf die Reihe kriegen, wenn ich die Generalprobe für Erntedank mit den Kindergartenkindern hinter mir habe. Also bitte,

Einsichten einer Urlauberin

Ich bin nicht nur gut erholt sondern auch um ein paar wichtige Einsichten reicher aus dem Urlaub gekommen. Einsicht Nr. 1:  Wenn Pastorin es schafft, ihre Nase aus dem Internet und die Finger vom Handy zu lassen, dann steigert sich die Erholungsausbeute um ein Vielfaches. Ich habe tatsächlich vor nicht allzu langer Zeit irgendwo gelesen, dass es Reiseanbieter gibt, die ihren Kunden bei Urlaubsantritt das Handy und den Laptop abnehmen - gegen extra Bezahlung natürlich!!! Dafür bekommen die Erholungswilligen dann wenigstens eine Gartenschaufel in die Hand gedrückt und dürfen Bäume pflanzen. Gartenschaufel brauchte ich nicht. Hatte ja meinen Wanderrucksack. Und das Geld, das ich durch meine eiserne Selbstdisziplin eingespart hatte, konnte ich mit vollen Händen für Schnitzel, Spinatknödel oder Kaiserschmarren auf irgendwelchen Hütten ausgeben. Na gut, ich gebe zu: ab und zu war ich doch im Internet. Nämlich dann, wenn ich es versäumt hatte, mir eine Tageszeitung zu kaufen, und mir deshalb

Lutherisch

Ja, ich habe euch gestern in der Kirchengemeinderatssitzung genau zugehört und beschlossen, den Anfang zu machen.  Hier also mein Bekenntnis (ungebügelt und mit Kaffeefleck):

Menschen wie du und ich

"Willst du Fallschirmspringen?" Das war der Kommentar, den ich mir heute früh anhören durfte, als ich mich nach einem frühmorgendlichen Einsatz aus meiner Einsatzschutzkleidung schälte. Der Spruch bezog sich auf mein Outfit, das nicht unbedingt als "stadtfein" zu bezeichnen war. Als der Pieper ging, bin ich nur aus dem Bett und in meinen Jumpsiut gesprungen, der genau für solche Situationen bereit liegt. Deshalb heißt er ja auch Jumpsuit: nicht, weil man damit Fallschirmspringen geht, sondern weil man einfach reinspringen kann. Ich finde ja, so ein Jumpsiut ist ein absolutes "Musthave", wenn es um die sinnvolle Bestückung des Alarmstuhls geht.  Anmerkung für alle Nicht-Feuerwehrleute: der Alarmstuhl ist der Stuhl, auf dem die Klamotten bereitliegen, die einen bei nächtlicher Alarmierung ohne Erfrierungen oder entsetzte Blicke noch aktiver Nachteulen das Gerätehaus erreichen lassen. Denn wenn man nach einer Alarmierung erst im Kleiderschrank oder Wäschepuff

Bürgermeister und Pastorin beklauen sich gegenseitig

Nachdem ich mir heute die Erlaubnis vom Bürgermeister dafür geholt habe, uns beide öffentlich bloßzustellen, darf die folgende Begebenheit nun auch in meinem Blog breitgetreten werden (auf der Insel ist es sowieso schon rum): Es war einmal ein sonniger Samstag auf Helgoland. An diesem wunderbaren Tag hatten zwei ältere Damen Geburtstag. Nennen wir sie der Einfachheit halber Frau A und Frau B. Zum Bürgermeisterdasein wie zum Pastorendasein gehört die schöne Aufgabe, solche Leute an ihrem Geburtstag zu besuchen und natürlich auch ein kleines Geschenk mitzubringen. So machte ich mich denn an diesem sonnigen Samstagvormittag, mit einer Geschenktüte bewaffnet, auf den Weg zu Frau A. (Für den Besuch bei Frau B hatte sich netterweise ein Mitglied unseres Kirchengemeinderates angeboten.) Vor der Haustür von Frau A angekommen, setzte ich mein fröhlichstes Glückwunschlächeln auf und klingelte. Nichts passierte. Also wurde nach ein paar Minuten nochmal geklingelt und ein bisschen gewartet. Immer

Gelassenheit

Gelassenheit ist: Wenn Freunde gemeinsam auf der Bank vor dem Pastorat in der Sonne sitzen und sich gegenseitig von der Arbeit abhalten. Zu dumm, dass es jetzt regnet ...

Like a Minion

Jemand hat kürzlich behauptet, ich würde meiner Mutter immer ähnlicher werden. Wenn ich mir die Bilder vom heutigen Übungsdienst so begucke, dann macht mir das Angst! Mutti: Gibt es da irgendwas, das ich wissen sollte???

(Fast) immer noch seekrank

So schön es da draußen auch ist, wenn wir nicht unter Segel fahren, wird mir immer noch schlecht. Trotz toller Aussicht, trotz Schokolade, trotz Antiseekrankheitsenten, trotz ausgedehnter Trainingseinheiten. Sogar diese Akkupressur-Armbänder habe ich ausprobiert. Die sollen verhindern, dass einem schlecht wird. Haben sie aber nicht. Könnte natürlich sein, dass ich mit den Akkupressurnüpsies nicht die Antiübelkeit-Akkupressurpunkte erwischt habe. Da muss man ja ganz genau zielen. Bin irgendwie schon daran gescheitert, dass ich nicht wusste, welche von meinen vielen Falten denn die zweite Handgelenksfalte ist. Jedenfalls hat mir keiner gesagt, dass man zum Anlegen eines Akkupressurarmbandes ein nautisches Patent braucht, seufz. Also Papi, nur dass du's weißt: Dass ich deine braunen Augen habe, finde ich ja klasse, aber das Seekrankheitsgen hättest du mir wirklich nicht vererben müssen!  Allerdings habe ich inzwischen festgestellt, dass es mir jedes Mal gut ging, wenn ich vor dem Törn

Gremlins im Pastorat?

Ich habe die Vermutung ja schon länger, dass mit dem Helgoländer Pastorat was faul ist. Ständig verschwinden hier Dinge. Oder funktionieren nicht richtig. Da ist zum Beispiel der Receiver, der mir neuerdings ständig erzählt, dass die Aufnahme nicht durchgeführt werden konnte wegen Unterbrechung der Stromzufuhr. Wir hatten aber gar keinen Stromausfall und die Stecker sind auch alle drin. Seltsam.  Dass die Scheidungsrate unter meinen Socken ziemlich hoch ist, daran habe ich mich ja bereits gewöhnt. Offensichtlich scheint es für so eine Sockenpartnerschaft ziemlich belastend zu sein, wenn beide zusammen in die Waschmaschine müssen. Ein Socken verschwindet dann gerne auf Nimmerwiedersehen.  Seit Wochen vermisse ich meinen kleinen Segensengel, den ich sonst ständig in der Hosentasche mit mir rumschleppe. Ich habe schon sämtliche Hosentaschen gefilzt und sogar das ganze Pastorat auf den Kopf gestellt, kann ihn aber einfach nicht finden. Selbst das Durchwühlen des Wäschepuffs (ich dachte, er

Reiseenten gegen Seekrankheit

Heute wurden mir Reiseenten gegen Seekrankheit verordnet, nebst einer Tafel Schokolade! Ich habe noch ein bisschen mehr von meinem latent schlechten Gewissen abgebaut, indem ich mich bei der "Seekranken-Auffangstation" des DRK an der Landungsbrücke habe blicken lassen. Ich wollte doch endlich den Becher Kaffee schnorren, der mir schon im letzten Jahr zugedacht war. Denn wie das immer so ist: zu viel zu tun, um die zwischenmenschlichen Beziehungen auf der Insel zu pflegen. Zwei ganz liebe Rotkreuzler sind nämlich gerade wieder auf der Insel, um ihren ehrenamtlichen Dienst zu leisten. Sie kümmern sich übrigens nicht nur um von Seekrankheit geplagte Helgoland-Reisende sondern vergeben auch Besichtigungstipps und versorgen halb verdurstete Hunde mit frischem(!) Wasser. Schon spannend, dass es Hunde gibt, die lieber Durstqualen erleiden als un-frisches Wasser zu trinken. Meinem Vierbeiner würde das nicht  passieren. Die trinkt sogar Wasser mit Kohlensäure wenn sie richtig Durst ha

Nachtrag Spatzen-Rettungsaktion

Nest leer, Spatz weg!  Ich sagte ja: Ein bisschen fliegen kann er schon. Aber eigentlich will ich jetzt gar nicht so genau wissen, was da passiert ist. Vielleicht haben Mami und Papi ihm eine Portion Red Bull eingeflößt und er konnte nach Hause fliegen. Könnte doch sein??? Sagt, dass das so sein könnte!!!

Spatzen-Rettungsaktion

Der kleine Kerl hier war wohl aus dem Nest gefallen. Entdeckt haben wir ihn, weil er unter der Gartenschaukel saß und lauthals schimpfte. Was tun? Erstmal oben aus dem Dachfenster gucken, ob irgendwo in der Dachrinne das Nest ist. Hm, kein Nest. Plan B: Vogelhäuschen in den Baum hängen, den kleinen Spatz reinsetzen und hoffen, dass die Eltern ihn finden.  Doch dann entdeckten wir das Nest - dachten wir zumindest. Aber: falsches Nest. Die Jungen da drin sahen ganz anders aus. (Inzwischen weiß ich, dass das Amseln sind und keine Spatzen.) Dann noch ein Nest entdeckt. Unbewohnt. Das ist also auch nicht das richtige, aber egal. Irgendwo muss der kleine Kerl ja hin, damit ihn keine Katze holt. Also wurde das leerstehende Nest einer Renovierung unterzogen. Allerdings hatten wir es zu gut ausgepolstert und als wir "Sparrow the Kid" reinverfrachtet hatten, sprang er gleich wieder raus und landete im Baum. Ein bisschen fliegen kann er nämlich schon. Aber nur ein bisschen.  Gemütliche

Wo bleibt der Sommer???

Jetzt geht das schlechte Wetter nicht mehr nur mir auf die Nerven. Jessie war bei dem Schietwetter kaum vor die Tür zu kriegen. Und die ist eigentlich hart im Nehmen. Nur ganz kurz in den Garten, mit angelegten Ohren und gaaaaanz schnell wieder rein in die warme(!) Bude. Ja, ich gestehe: Ich habe die Heizung angemacht. Schuldig im Sinne der Anklage. Wärmflasche und dicke Pullies reichen einfach nicht. Jedenfalls hat sich Jessie nach dem Frühstück gleich wieder in ihr Bett verkrümelt. Ich wünschte, ich könnte das auch. Ich mag bei dem Wetter nämlich überhaupt nicht vor die Tür. Auch nicht mit angelegten Ohren.

Duck dich!

Nachdem ich mir nun schon mehrfach den Kopf am Baum gestoßen habe, fiel mir etwas ein, was ich in Michigan bei einer Segeltour auf dem Eriesee gesehen habe: eine Ente. Die Ente am Baum soll verhindern, dass man sich den Kopf stößt. Das muss ich euch natürlich erklären, denn das dazugehörige Wortspiel funktioniert nur im Englischen.  Ente heißt auf Englisch "duck". "Duck" kann  im Deutschen aber nicht nur "Ente" heißen sondern auch "duck dich!" Auf meine Frage damals, was denn die Ente am Baum zu suchen hätte, wurde mir gesagt: The duck reminds you to duck - die Ente erinnert dich daran, dich zu ducken.  Da ich mir, wie gesagt, schon mehrfach den Kopf gestoßen hatte, musste unbedingt eine Ente an den Baum. Gesagt, getan, Ente wurde an den Baum getütelt. Und es hat funktioniert! Auf unserer kleinen Tour gestern habe ich mir nicht einmal den Kopf gestoßen. Juhu! Jetzt kann ich nur hoffen, dass kein selbsterklärter Tierschützer auf die Idee kommt, di

Schlechtes-Gewissen-Bekämpfungstag

Heute war der schlimmste Tag überhaupt - für mein schlechtes Gewissen! Ha! Ich habe es dahin katapultiert, wo es hingehört: ins Nirgendwo. Es gibt ja so Dinge, die man ewig vor sich herschiebt. Und dann kommt das schlechte Gewissen angekrochen, weil man diese Dinge nicht erledigt hat. Ich bin einsame Spitze darin, diese Dinge dann noch weiter vor mir herzuschieben und mich der Illusion hinzugeben, dass das schlechte Gewissen sich irgendwann in Luft auflöst, wenn nur genug Zeit vergeht. Tut es aber nicht. Es piekt und bohrt und macht einem das Leben zur Hölle. Genausowenig lösen sich die zu erledigenden Dinge in Luft auf. Auch die sitzen einem ständig im Nacken und pieken und bohren und machen einem das Leben zur Hölle. Da war der Brief, den ich schon zu Weihnachten hätte schreiben wollen. Zu Ostern habe ich den auch nicht geschrieben. Und die lieben Menschen, denen ich diesen Brief schreiben wollte, hatten sich ganz penetrant in meinem Kopf festgesetzt. Das schlechte Gewissen, dass ich